Chronik (bis 1996)

Die Leichtathletik wurde unter der Bezeichnung "Volkstümliches Turnen" bereits seit der Gründung des Vereins 1896 betrieben. Damals verstand man darunter in erster Linie die Sportarten Laufen, Stabturnen, Keulen­schwingen und Reigen.

Als im Jahre 1920 der damalige Meister im 100 m-Lauf, der Apotheker Erwin Kern nach Schönau kam und gleich die Gründung eines Sportvereins mit allen Sportarten anregte und erreichte, nahm die Leichtathletik einen enormen Aufschwung. Kern brachte moderne Trainingsmethoden und eine unwahrscheinliche Begeisterung für seinen Sport mit. Zeit und Geld spielten bei ihm in Sportangelegenheiten keine Rolle.

1927 übernahm er nach der Trennung des Vereins in einen Turnverein und einen Sportverein die Führung des Sportvereins und war auch in der Zeit, in der er nicht formell Vorstand war, immer auch die Seele des Vereins. Nach der Wiedergründung 1946 blieb er bis zu seinem Tod 1963 immer auf das Engste mit dem Verein und der Leichtathletik verbunden. In Philipp Strohmeier und Kurt Thoma fand er zwei Schüler und Mitstreiter, die seine Begeisterung teilten, immer für den Sport zur Verfügung standen und sich selbst ein großes Wissen erwarben.

Unter dieser Anleitung erreichten die Schönauer Leichtathleten Erfolge, die für einen Ort dieser Größenklasse und bei den Trainingsmöglichkeiten auf diesen Sportstätten kaum glaublich sind. Unsere Festschrift von 1986 berichtet hierzu von den Anfängen an:

Ohne Sportplatz und ohne Turnhalle wurde die Straße und 2 Plätzchen im Buchenbrand die Übungsstätten der jungen Abteilung. Vom ersten Tag an wurde der Geist der Kameradschaft als wichtigstes Bindeglied neben die persönliche Leistung gestellt und daher Staffelläufe und Mannschaftskämpfe bevorzugt. Und gleich der erste Start einer 5x 100 m Staffel beim Gauturnfest in Fahrnau wurde ein Sieg. Es würde zu weit führen im folgenden alle Staffelläufer aufzuführen, aber diese 5 Ersten sollen doch genannt werden: Karl Rösch, Albert Zepf, Eugen Thoma, Albert Schlageter und Erwin Kern.

Es war dies der Anfang einer bis zum Jahre 1927 ununterbrochenen Reihe von Meisterschaften in der 4x 100 m Staffel.  Zunächst noch im Kreis Freiburg gegen FFC und FT und nach Gründung des Kreises Lörrach- Waldshut im Jahre 1923 im eigenen Kreis. Daneben wurden zahlreiche Mannschafts- und Städtekämpfe sowie Einzelmeisterschaften gewonnen.

Die reinliche Scheidung von Turnen und Sport im Jahre 1927 brachte zunächst einen Rückschlag, der aber bald überwunden wurde. Damals wurde die Frauen Leichtathletik gegründet und die Jugendabteilung neu aufgebaut. Es waren etliche Jahre gerade unsere Mädels, die die Tradition unserer Abteilung aufrecht hielten. Die Badische Meisterschaft in der 4x 100 m Staffel 1929 war ihr schönster Erfolg. Emmele Zuckschwert, Friedel Kaiser, Elsbeth Engelfried und Gretel Schallner waren die 4 erfolgreichen Läuferinnen.

Auch die Jugendmannschaft kam zu schönen Erfolgen und wurde in der C-Klasse Süddeutscher Vereinsmeister mit der Mannschaft: Arthur Gerstner, Georg Karle, Werner Neugart, Willi Reichert, Josef Rümmele, Hans Schallner, Philipp Strohmaier, Franz Stumböck, Heinrich Vötsch, Franz Woller, Alfred Steiger und Hans Zimmermann.

Wenn wir in großen Zügen die Entwicklung der Abteilung überblicken, so zeichnen sich 5 große Abschnitte ab.

1. Nach der Gründung waren es die Leichtathleten Josef Kaiser, Josef Stiegeler und Erwin Kern.

2. Dann kam die große Zeit von Alex Müller und Karl Schäuble.

3. Nach ihnen kam die Frauenabteilung mit Emmele Zuckschwert, Gretel Schallner, Elsbeth Engelfried.

4. Der nächste Abschnitt brachte die größte Entwicklung der Abteilung, nicht zuletzt durch die Durchführung eines geordneten Wintertrainings in der Zahnbürstenfabrik von Gustav Kaiser. Fritz Döbele und Albert Huber bei den Männern, Rösle Böhler und Trudel Strohmaier bei den Frauen.

5. Nach dem Krieg kam die Zeit von Karl Gemmecker, Werner Brischar, Franz Schlageter, Heinz Strohmaier, Herbert Funke, Jörg Thoma, Ingrid Walter, Martina Kremp, Sabine Kaiser und Urs Schmid.

Und dies sind in Kürze die Erfolge unserer Leichtathleten:

Bezirksmeisterschaften:

Zusammen 205 Einzelbezirksmeisterschaften, dazu 34 Staffelbezirksmeisterschaften und 2 Mannschaftsbezirksmeisterschaften im 10-Kampf.

Im Reich wurden wir 1937 Deutscher Vereinsmeister in der Klasse C ( Orte bis 10.000 Einwohner) mit der Mannschaft Bopele, Döbele, Müller, Neef, Notstein und Vogel.

Südbadische- und Badische Meisterschaften

Unsere Vereinsbestleistungen , Männer:

Frauen:

Um diese Abteilung ist es in den letzen Jahren etwas ruhiger geworden. Auch hier gilt, dass wir Hochleistungssport nicht mehr betreiben können. Seit einigen Jahren werden aber verstärkte Anstrengungen unternommen, um die Abteilung wieder zu aktivieren. Es konnten Übungsleiter gefunden werden, die sich bereit erklärten, das Training zu leiten.

Marianne Schäuble hat das Training für Schüler und Jugendliche aufgenommen und in kurzer Frist kamen bis zu 20 Sportlerinnen und Sportler zu den Übungsstunden, die zum Teil schon erste viel versprechende Erfolge erzielten.

Die Übungsleiterinnen Andrea Kiefer und Monique Volkmann versammeln die Cross- und Langstreckenläufer, die bei Wettbewerben in ganz Südbaden antreten und sich immer wieder unter den 10 Besten finden. Hierzu zählen besonders: Werner Lorenz, Andrea Kiefer, Monique Volkmann, Ursula Maassen und Marianne Schäuble.

Seit Jahren veranstaltet diese Abteilung den Lauf "Rund um Schönau", ein Berglauf über 20 km (15,5 km) Distanz, der wegen seiner besonders schönen Streckenführung von den Läufern geschätzt wird. Kürzlich wurde von der Abteilung die Mannschaftsbezirksmeisterschaft für Schüler so gut durchgeführt, daß die Bezirksfunktionäre voll des Lobes waren.

Kurt Thoma gründete im Frühjahr 1996 eine Gymnastikgruppe für Senioren, in der er Gymnastik nach den neuesten Erkenntnissen der Sportmedizin anbietet. Auch diese Gruppe erfreut sich eines starken Zulaufs.

Die Abteilungsleiter dieser Abteilung waren und sind: